Schweizer Uhren
Sie tragen bekannte Namen wie Rolex, TAG Heuer und Omega und stehen weltweit für Präzision, Qualität und Understatement: Schweizer Uhren. Wir gehen der Frage nach, wie der Hype um die Schweizer Uhrenindustrie entstanden ist und stellen Ihnen die bekanntesten Marken im Kurzporträt vor.
Der Mythos der Schweizer Uhren
Schweizer Uhren genießen international einen exzellenten Ruf. Die Zeitmesser stehen – unabhängig vom Preissegment – für ein Höchstmaß an Präzision und erstklassige Verarbeitung. Uhren aus der Schweiz tragen das Qualitätssiegel "Swiss Made", das von Produktpiraten gern gefälscht wird. In der Schweiz existieren zahlreiche Manufakturen, in denen Luxusuhren hergestellt werden. Bekannte Marken wie Rolex, Longines oder Cartier bringen regelmäßig limitierte Auflagen auf den Markt, für die Sammler hohe Summen bezahlen. Dass sich die Präzisionszeitmesser, insbesondere Uhren aus dem Luxussortiment, weltweit einer hohen Nachfrage erfreuen, liegt am perfekten Zusammenspiel von Qualität, Tradition, Innovationsfreude und Ästhetik.
Qualität
Uhren aus der Schweiz überzeugen mit einer hohen Qualität. Verbraucher auf der ganzen Welt verbinden mit dem Qualitätssiegel "Swiss Made" höchste Qualitätsstandards. Dieses Siegel dürfen nicht nur fertige Endprodukte tragen, sondern auch das Uhrwerk oder einzelne Bauteile. Über die Einhaltung der Qualitätskriterien wacht der Verband der Schweizer Uhrenindustrie und er nimmt diese Aufgabe sehr ernst. Schließlich geht es um den Erhalt der Reputation eines weltweit bekannten Markenproduktes.
Tradition
Die Schweizer Uhrenindustrie blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts fertigten Uhrmacher in der Genfer Region tragbare Chronografen an. Zu dieser Zeit war das öffentliche Zurschautragen von Edelsteinen und Gold verpönt. Die Juweliere verlegten sich deshalb auf die Uhrenproduktion und die Nachfrage nach den Zeitmessern stieg von Jahr zu Jahr. Im 19. Jahrhundert wurden Marken wie IWC (International Watch Company), TAG Heuer, Longines und Chopard gegründet. Bis heute sind die Stücke aus diesen Uhrenmanufakturen weltweit gefragt.
Innovationsfreude
Innovationsfreude ist die dritte Säule, auf der der Mythos der Schweizer Uhren ruht. Im Jura wurde im Jahr 1770 die erste mechanische Uhr mit Handaufzug erfunden. Louis-Abraham Perrelet entwickelte die sogenannte Erschütterungsuhr, die durch Stöße aufgezogen wurde, die der Träger beim Gehen oder Marschieren erzeugte. Rolex präsentierte in den 1920er Jahren die erste wasserdichte Uhr. Dies geschah etwa zeitgleich mit der Vorstellung der ersten Armbanduhr mit automatischem Aufzug 1926 im Kanton Solothurn. 1983 bekam die Schweizer Uhrenindustrie neuen Aufschwung, als die erste Swatch der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Die analoge Quarzuhr revolutionierte den Markt für Billiguhren und rettete das zu dieser Zeit leicht angestaubte Image der Schweizer Uhrenindustrie.
Ästhetik
Schweizer Uhren überzeugten von Beginn der Uhrenherstellung mit einem hohen Grad an Ästhetik. Da klassische Juweliere die ersten Uhrmacher in der Schweiz waren, überrascht diese Tatsache nicht. Als die ersten Uhren im 17. Jahrhundert hergestellt wurden, galten die Zeitmesser als Ersatz für den verpönten Schmuck. Die Kunsthandwerker hatten immer ein Gespür für den Zeitgeist und kannten sich aus im Zusammenspiel von Farben und Formen. Zahlreiche Markenuhren aus der Schweiz beeindrucken noch heute mit formvollendeter Ästhetik. Schließlich erfüllen die Chronografen nicht nur einen Zweck als Zeitanzeiger, sondern müssen auch den Ansprüchen an ein zeitgemäßes Schmuckstück gerecht werden.
Watch Valley: Schweizer Uhrenhochburg im Jurabogen
Rund 90 Prozent der Schweizer Uhrenproduktion stammt aus dem sogenannten Watch Valley. Damit wird eine Region entlang des Schweizer Jurabogens bezeichnet, der sich von Basel bis nach Genf erstreckt. Wenn Sie in dieser Gegend den Urlaub in einer Ferienwohnung in der Schweiz verbringen, können Sie abschnittsweise die "Uhrmacherstraße" Route de l’Horlogerie befahren. Das Tourismusprojekt wurde nach der Jahrtausendwende ins Leben gerufen. Sie misst rund 200 km und ähnelt einer Pilgerstrecke für Uhrenliebhaber.
38 Stationen säumen die "Uhrmacherstraße", darunter Museen, Uhrmacherwerkstätten, Manufakturen und Uhrfabriken. Zahlreiche Unternehmen haben den Hauptsitz noch immer am Gründungsort. Rolex, Vacheron Constantin und Chopard sind in Genf ansässig, während Marken wie Tissot, Vulcain, Omega und Breitling in den UNESCO-Welterbestädten Le Locle und La Chaux-de-Fonds angesiedelt sind.
Swatch: Das Schweizer Uhrenphänomen
Zu Beginn der 1980er Jahre wirbelte eine spektakuläre Neuentwicklung die Schweizer Uhrenindustrie gehörig durcheinander. Nicolas G. Hayek, in Beirut geborener Schweizer Unternehmer, entwickelte mit einem Bekannten zusammen eine billige Quarzarmbanduhr mit einem quietschbunten Plastikgehäuse. Das war ein Tabubruch im Land, aus dem die Luxusuhren stammen. Durch das teilweise transparente Gehäuse war die simple Mechanik der Swatch erkennbar. Der günstige Preis für die Uhren wurde durch eine Reduzierung auf das Wesentliche möglich: Handelsübliche Quarzuhren bestehen aus mehr als 150 Teilen, die Swatch kommt gerade einmal auf 51.
Die Markteinführung der Swatch war ein kolossaler Erfolg. Seit 1983 soll der Uhrenhersteller weltweit um die 400 Millionen Uhren verkauft haben. Offizielle Zahlen gibt das Unternehmen nicht heraus. Begleitet werden Einführungen neuer Modelle mit aufwendigen Werbekampagnen. Swatch verkauft nicht nur Uhren, sondern ein neues Lebensgefühl. Dem Konzern bescherte das Konzept Milliardenumsätze und die Quelle sprudelt noch heute.
Rolex: Statussymbol und Eyecatcher
Die Rolex gilt als die Luxusmarke schlechthin auf dem Uhrenmarkt. Knapp ein Viertel der Gesamtumsätze des Schweizer Uhrenmarktes entfallen auf die Genfer Luxusmarke. Entwickelt wurden die ersten Modelle für den professionellen Einsatz unter extremen äußeren Bedingungen. Heute sind die Uhren in erster Linie ein Statussymbol. Das Sortiment reicht vom sportlichen Chronografen im Motorsportdesign über stylishe Fliegeruhren und wasserdichte Taucheruhren bis hin zum eleganten Yacht-Modell.
Omega
Die Uhrenmarke Omega verdankt ihre Popularität vor allem der Präsenz im öffentlichen Raum bei Sportveranstaltungen. Ob beim Formel-1-Rennen oder als Zeitnehmer bei den Olympischen Spielen – der Name ist bei zahlreichen Sportevents präsent. Heute gehört die Marke zur Swatch Group, doch dank einer unverwechselbaren Markenidentität hat sich Omega sein Alleinstellungsmerkmal bewahrt. Dazu trug auch die Tatsache bei, dass die Omega Speedmaster Professional die erste Armbanduhr auf dem Mond gewesen ist.
Longines
Mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis und einem ästhetischen Design hat sich Longines in der Gegenwart in die erste Reihe der Schweizer Uhrenhersteller katapultiert. Die eleganten Armbanduhren schmücken ihre Träger auf Abendveranstaltungen und im Büro gleichermaßen. Das Unternehmen wurde im Jahr 1832 gegründet und zählt damit zu den ältesten Uhrenherstellern aus der Schweiz. 1889 erfolgte die schriftliche Registrierung des Markennamens.
TAG Heuer
Kaum eine andere Uhrenmarke ist so eng mit dem Motorsport verbunden wie TAG Heuer. Das Erfolgsgeheimnis ist jedoch nicht nur eine perfekt ausgeklügelte Marketingstrategie (TAG Heuer tritt seit den 1960er Jahren als Sponsor in der Formel 1 auf), sondern ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Uhrenhersteller bietet Luxusmodelle zu erschwinglichen Preisen an. Uhren von TAG Heuer sind beliebte Sammlermodelle.
IWC Schaffhausen
IWC ist die Abkürzung für "International Watch Company", die im Jahr 1868 von Florentine Jones gegründet wurde. Der Unternehmenssitz befindet sich nahe der deutschen Grenze in Schaffhausen. Seit dem Jahr 2000 gehört der Uhrenhersteller zum Luxusgüterkonzern Richemont. Bekannt wurde IWC durch Uhren der Portugieser Kollektion. Die Serie wurde ab 1930 produziert und zeichnet sich durch ein deutlich größeres Gehäuse als bei vergleichbaren Modellen aus. Die Portugieser Kollektion ist seit 1998 ständiger Bestandteil im Sortiment von IWC.
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